Célébrons la fête de la juste punition du dernier roi des Français

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Am 23. Januar 1796 wurden alle Staatsdiener des Wälderdepartements und deren Mitarbeiter eingeladen, sich am 4. Pluviose des Jahres 4 um 10 Uhr morgens an der Zentralverwaltung des Departements einzufinden, um zum Andenken an den Tod Ludwigs XVI das Fest der gerechten Strafe des letzten französischen Königs zu feiern. Hierbei handelte sich um das erste rein revolutionäre Fest das am 24. Januar 1796, knapp 4 Monate nach der Schaffung des Wälderdepartements in Luxemburg, gefeiert wurde. Der Kommissar des Direktoriums Légier befahl, dass sämtliche Staatsdiener und deren Mitarbeiter im Anzug erscheinen mussten (sofern sie einen besaßen) und ihre Anwesenheit obligatorisch sei.

Dieser Auszug aus dem Beschlussregister der Verwaltung des Wälderdepartements (Sitzung vom 3. Pluviose des Jahres 4) betrifft das Gesetz des 21. Nivose des Jahres 3. Dieses Gesetz besagte, dass sämtliche Staatsdiener sowie alle von der französischen Republik angestellten Bürger sich versammeln mussten, um in Gegenwart des Volkes zu verkünden, dass sie sich der Republik ehrlich verbunden fühlten und einen ewigen Hass auf das Königtum hegten. Ein Protokoll dieser Sitzung sowie der abgegebenen Erklärungen wurde dem Minister des Inneren zugesandt. Die Zeremonie schloss mit dem Gesang patriotischer Lieder, darunter die unter dem Namen Chant du départ und Chanson marseillaise bekannten Hymnen.

Der Chefsekretär der Zentralverwaltung des Departements Duportail erstellte folgendes Protokoll des Festes der gerechten Strafe des letzten französischen Königs, das am 4. Pluviose des Jahres 4 stattfand. Das Protokoll umfasst eine vierseitige detaillierte Beschreibung zum Ablauf der Zeremonie. Darin wird beschrieben, wie die Behörden, die Mitarbeiter der Gerichte und Militärs sich in einem Festzug von der Gemeinde auf die Place d’Armes begaben. Dort ergriffen der Brigadegeneral Ledoyen, der Präsident der Zentralverwaltung Arnoul sowie der Kommissar des Exektivdirektoriums Légier das Wort, priesen die Wohltaten der Revolution und verkündeten ihren Hass gegenüber dem Königtum. In der Mitte der Place d’Armes wurde ein Feuer entzündet in dem der Präsident der Zentralverwaltung die Wappen und heraldischen Abbildungen der luxemburgischen Adligen warf. Das Protokoll schließt mit einer 12-seitigen Liste auf der auf der sich sämtliche Namen, Funktionen und Unterschriften der Teilnehmer befinden. Mit ihrer Unterschrift brachten sie ihre Verbundenheit mit der Republik und ihren Hass auf das Königtum und die Tyrannei zum Ausdruck.

Sämtliche Dokumente stammen aus: ANLux, B-0055, Spectacles, calendrier, fêtes nationales, 1796

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