Anlässlich der „Journées du livre et du droit d’auteur 2018“ lädt das Nationalarchiv zum Vortrag des Historikers Paul Feltes zum Thema „Le Luxembourg, l’Europe et l’acier (1929-1939) : la dynamique des cartels internationaux“ am Donnerstag, den 26. April 2018 um 18 Uhr ein.
Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg waren Kartelle ein Schlüsselelement der europäischen Wirtschaftsorganisation. Als Mittel zur Regulierung der Märkte gewann die Kartellbildung besonders in der Zwischenkriegszeit an Bedeutung. Das Scheitern der ersten Internationalen Rohstahlgemeinschaft (1926-1931) sowie die Entfesselung des Wettbewerbs führten zur Bildung eines neuen Kartells (1933-38/39). Diese beiden europäischen Stahlkartelle, mit Sitz in Luxemburg, wurden nacheinander von Galionsfiguren der Luxemburger Stahlindustrie geleitet: Emile Mayrisch und Aloyse Meyer.
Das Verständnis der Vergangenheit ist eng mit der Aufarbeitung von oftmals schriftlichen Quellen verbunden. Der Historiker Paul Feltes hat während seiner Nachforschungen unter anderem unveröffentlichte Archivdokumente luxemburgischer Unternehmen analysiert, die eine zentrale Rolle in den beiden Kartellen spielten. Er hat sich dabei besonders mit den Strategien der Unternehmer in der wirtschaftlich und politisch angespannten Lage der 1930er Jahre befasst.
Paul Feltes präsentiert die Ergebnisse der im Rahmen seiner Doktorarbeit durchgeführten Recherchen. Diese wird im Sommer 2018 im Band 6 der Reihe „Terres rouges – Histoire de la sidérurgie luxembourgeoise“ erscheinen. Vortrag in französischer Sprache.