Zustimmung der Abgeordnetenkammer für den Neubau eines Nationalarchivs in Esch-Belval

©Bureau d’architecture Paul Bretz

 

Die Abgeordnetenkammer hat in ihrer öffentlichen Sitzung vom 23. Juli 2020 den Gesetzesentwurf zum Bau und zur Einrichtung eines neuen Gebäudes für das Nationalarchiv sowie zur Gestaltung der Außenanlagen verabschiedet.

Die Kulturministerin Sam Tanson begrüßt diesen Beschluss, der im Rahmen der Maßnahme Nr. 32 des Kulturentwécklungsplang 2018-2028 – „Bau eines neuen Nationalarchivs“ – umgesetzt wird. Nach der Verabschiedung des Archivgesetzes im Jahr 2018 ist dies ein weiterer wichtiger Schritt zur Bewahrung unseres kollektiven Gedächtnisses und der damit verbundenen Forschung. 

Der Neubau in Esch-Belval wird die Archivverwaltung und alle Magazine des Nationalarchivs an einem einzigen Standort zusammenführen, was derzeit nicht der Fall ist. Das neue Nationalarchiv wird zudem über mehr Lagerfläche und verbesserte Bedingungen in Hinblick auf die Raumtemperatur, die Sicherheit und die Lagerung von Archivgut verfügen und wird somit zeitgemäßen Archivierungsnormen und -standards gerecht. Darüber hinaus schafft der Standort Esch-Belval Synergieeffekte zwischen dem Nationalarchiv einerseits und der Universität Luxemburg sowie weiteren Forschungszentren andererseits.

Die Bauarbeiten sollen Mitte 2021 beginnen und Ende 2024 abgeschlossen sein. Für den Neubau, die Einrichtung und die Gestaltung der Außenanlagen sind insgesamt 77.270.000 Euro veranschlagt.

©Bureau d’architecture Paul Bretz

Die Gesamtfläche des siebenstöckigen Gebäudekomplexes, bestehend aus zwei Gebäudetrakten mit einem Verbindungstrakt, wird sich auf 16.000 m2 belaufen (Brutto-Gesamtfläche: 25.800 m2). Das Hauptgebäude wird der Archivverwaltung und den ArchivnutzerInnen vorbehalten und in verschiedene Bereiche und Räumlichkeiten unterteilt sein:

  • ein frei zugänglicher Bereich, bestehend aus Empfangs- und Begegnungsräumlichkeiten, einem multifunktionalen Veranstaltungsbereich, einem Kultur- und Bildungsraum, einem Lesesaal, Multimediaräumen und weiteren multifunktionalen Räumen sowie individuellen Arbeitsräumen und Gruppenarbeitsräumen, die insgesamt Platz für 76 Personen bieten;
  • ein Logistikbereich zur Entgegennahme und Aufbereitung von Archivgut. Dieser Bereich wird jene Räume umfassen, in denen Archivalien sortiert, bearbeitet und aufbereitet werden sollen (Klassifizierung, Inventarisierung und Restaurierung);
  • ein Verwaltungsbereich, dessen Gestaltung zur Optimierung interner Arbeitsprozesse beitragen soll.

Der zweite Gebäudetrakt ist den Archivmagazinen vorbehalten und verfügt über folgende Eigenschaften:

  • 56 Magazine, die Platz bieten für insgesamt 105 laufende Kilometer Archivgut. Die Auslastung dieser Magazine wird voraussichtlich in 25 bis 30 Jahren erreicht werden;
  • internationalen Normen entsprechende Aufbewahrungsbedingungen für Archivgut, insbesondere in Hinblick auf die Luftfeuchtigkeit, die Raumtemperatur, Brandschutz- und Überschwemmungskontrollen sowie gesicherte und kontrollierte Zugänge.

Es handelt sich bei diesem kompakten, funktionalen, energieeffizienten und über eine sogenannte hohe Umweltqualität verfügenden Gebäude auch um ein Gebäude mit effizienten Energiewerten, in dem Erzeugungsanlagen, die auf erneuerbaren Energien basieren, untergebracht sind (Photovoltaikanlage, Geothermie, Erdwärmeübertrager). Das Gebäude ist aufgrund seiner technischen Ausstattung auf dem neuesten Stand der Technologie. Entworfen wurde das Gebäude von einer sich aus Paul Bretz Architectes, Milestone Consulting Engineers, BLS Energieplan Ingénieurs-Conseils zusammensetzenden Projektmanagementgruppe – Bauherr des neuen Nationalarchivs ist der Fonds Belval.

 

Pressemitteilung vom Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten, Kulturministerium, Luxemburger Nationalarchiv und Fonds Belval

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