Das Luxemburger Nationalarchiv hat den Archivbestand der „Inspection du Travail et des Mines“ digitalisiert und online zugänglich gemacht. Die Digitalisierung der Originaldokumente erfolgte zum einen aus Erhaltungs- und Sicherungsüberlegungen und soll zum anderen einen vereinfachten und schnellen Zugang zu diesen historischen Quellen ermöglichen. Dieser Bestand – rund 22 laufende Meter – umfasst insgesamt 2.374 Akten aus dem Zeitraum von 1810 bis 1989 und dokumentiert somit rund 180 Jahre Industrie-, Wirtschafts-, Verwaltungs- und Sozialgeschichte Luxemburgs.
Die „Inspection du Travail et des Mines“ (ITM) vereint seit 1945 zwei Verwaltungen aus der Vorkriegszeit, nämlich die „Administration des Mines“ (1869 ins Leben gerufen) und die „Inspection du Travail“ (1902 ins Leben gerufen). Zu den zentralen Aufgaben der „Administration des Mines“ zählten die Überwachung der Durchführung und Handhabung der Gesetze, Verordnungen und Bestimmungen bezüglich der sich auf luxemburgischem Territorium befindlichen Minen, Steinbrüche, Gips- und Schiefergruben sowie Hüttenwerke. Die „Inspection du Travail“ dahingegen befasste sich mit der Einhaltung und Anwendung der Arbeitsgesetzgebung, der Rechte der Arbeitnehmerschaft sowie der Gesetzgebung in Sachen Arbeitssicherheit.
Die Aufteilung des Bestandes in 3 Serien entspricht den 3 aufeinanderfolgenden Abgabezeitpunkten der Archivalien an das Nationalarchiv:
Serie I : IM-1-0001 bis IM-1-0329
Serie II : IM-2-0001 bis IM-2-1558
Serie III : IM-3-0001 bis IM-3-0489
Der Archivbestand setzt sich ausschließlich aus Akten der „Administration des Mines“ zusammen und umfasst unter anderem verwaltungstechnische Dokumente, wie etwa Konzessionsanfragen von Seiten der Bergbauunternehmen, Tauschakten, Dokumente, die sich auf die Bergbaugesetzgebung und -politik beziehen, Dokumente betreffend das Rechnungswesen oder Dokumente, in denen sich mit Eisenbahnprojekten und -bauvorhaben auseinandergesetzt wird. Darüber hinaus umfasst der Bestand auch Archivalien, die die innere Struktur und Funktionsweise der Bergbauschule und der Vorbereitungsschulen in Esch an der Alzette, Petingen und Rümelingen dokumentieren. Auskünfte über die Arbeiterschaft und die Arbeitsrisiken geben jene Dokumente, die Arbeitsbedingungen, das Personalwesen oder auch Arbeitsunfälle thematisieren.
Eine Besonderheit bilden die mehr als 6.000 Karten, Diagramme, Schnitte, Profile und technischen Zeichnungen, die aus konservatorischen Gründen den LeserInnen nicht mehr zugänglich waren. Die Digitalisate sind mit Lesezeichen versehen, die die Recherche sowie die Navigation in den digitalisierten Akten vereinfachen. Diese sind nunmehr über die Suchmaschine des Nationalarchivs recherchier- und abrufbar.