Ein Blick in die Vergangenheit: Tausende notarielle Urkunden aus dem Ancien Régime sind ab sofort online verfügbar

© Joe Goergen

 

Das Nationalarchiv lädt zur historischen Entdeckungsreise ein: ab sofort sind mehrere tausend notarielle Urkunden aus dem Ancien Régime online zugänglich. Die Dokumente wurden zwischen dem Beginn des 18. und dem Beginn des 19. Jahrhunderts von vier Notaren des Luxemburger Herzogtums und des Département des forêts unterzeichnet.

Diese Dokumente – darunter Eheverträge, Testamente, Hausverkäufe, Schulden und Vollmachten – können nun bequem von zu Hause aus online eingesehen werden.

 

Um welche Notare handelt es sich?

Die Urschriften (d. h. die Originale der Urkunden), welche kostenlos auf der Webseite des Nationalarchivs eingesehen werden können, stammen von:

 

Lebendige Archive für ein besseres Verständnis der Vergangenheit

Die notariellen Dokumente bieten einen direkten Einblick in das Leben vor mehr als zwei Jahrhunderten. Sie berichten von arrangierten Ehen, komplexen Erbschaften, dem Verkauf von Grundstücken oder Häusern sowie von Schulden zwischen Nachbarn. Mithilfe dieser Archive lassen sich nicht nur Familiengeschichten nachvollziehen, sondern auch die ehemalige luxemburgische Gesellschaft untersuchen.

Insgesamt wurden 9.727 Urkunden mit mehr als 40.843 Bildern erschlossen. Dazu gehören:

  • über 300 Eheverträge, Mitgiftversprechen oder Heiratserlaubnisse,
  • über 280 Testamente,
  • über 1.400 Verkäufe oder Tauschgeschäfte von Immobilien,
  • über 1.800 Schuldanerkenntnisse,
  • über 3.700 Pfandverträge (oftmals verpfändete Güter),
  • sowie viele weitere Urkunden, mitunter Mietverträge, Vollmachten, Gerichtsverfahren oder Kirchenbauten (insbesondere der Kirche von Sandweiler).

 

 

Ein langfristiger Ansatz

 

Das Nationalarchiv bewahrt die Archive von mehr als 500 Notaren auf, darunter 205 aus dem Ancien Régime (d. h. vor 1795). Seit mehreren Jahren werden hier umfangreiche Digitalisierungs- und Erschließungsarbeiten durchgeführt, um dieses historische Erbe der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – sei es für Forschende, Geschichtsinteressierte, Genealoginnen und Genealogen oder einfach nur generell interessierte Personen.

 

In den kommenden Jahren werden darüber hinaus regelmäßig weitere Urkunden online gestellt. Wer sich auf die Erkundung der regionalen Geschichte oder der eigenen Familiengeschichte begibt, könnte von den Inhalten dieser Archive durchaus überrascht werden.

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