Das Findbuch des Luxemburger Jesuitenarchivs ist nun mit Hilfe unserer Onlinesuchmaschine einsehbar. Sie finden dort mehr als 3.000 Dokumente, Urkunden, Register, Zeichnungen, Pläne sowie gedruckte Werke aus den Jahren 1336 bis 1893.
Der Bestand umfasst das Archiv des Jesuitenkollegs und des Jesuiteninternats, sowie der Verwaltung aus der Zeit nach der Auflösung des Jesuitenordens 1773.
Die Archive der Jesuiten bringen neue Erkenntnisse über die Entstehung des Kollegs und des Internats und vor allem über die alltägliche Verwaltung des Eigentums der beiden Institutionen. Eine große Anzahl an Registern – die aus mehr als 300 Bänden zu den Einnahmen, Ausgaben, Renten, Zinsen und Zehnten der beiden Einrichtungen bestehen – sind aufbewahrt worden. Die Archive beinhalten ebenfalls die Korrespondenz der Rektoren und Verwalter des Luxemburger Kollegs mit den kirchlichen Instanzen, anderen Jesuiten aus der gallo-belgischen Provinz, sowie mit Privatpersonen. Diese umfangreichen Serien wurden bisher nur wenig erforscht, ihre Analyse würde jedoch einen tieferen Einblick in die soziale Geschichte der Region, in die Prosopografie der Jesuiten und in ihre Netzwerke im 17. und 18. Jahrhundert ermöglichen. Allerdings sind nur wenige Dokumente zum Unterrichtswesen und zu Studentenangelegenheiten, sowie zu geistlichen Fragen aufbewahrt worden.
Die Archive des Schülerinternats beinhalten insbesondere Dokumente betreffend Stipendien, die von Geistlichen oder der politischen Führungsschicht des Herzogtums gewährt wurden. Im Unterbestand der Verwaltung aus der Zeit nach der Aufhebung des Jesuitenordens finden die Forscher hauptsächlich Schriftstücke über die Verwaltung und den Verkauf von Mobilien und Immobilien der ehemaligen Jesuiten.