Präsentation des Projektes TRANSSCRIPT im Nationalarchiv

L’empereur Charles IV concède au duc ascanien de Wittenberg la principauté de Lüneburg. Ratsbücherei Lüneburg, Altbestand, Ms. Jurid 1, fol. 4v (Stähli, Handschriften d. Ratsbücherei Lg., III, S. 120 f. (Licence Wikimedia Commons)

Im Nationalarchiv findet am 25. Oktober 2018 um 18 Uhr die Präsentation der Datenbank TRANSSCRIPT statt, der ein Abendvortrag vorangeht von Ellen Widder, Professorin für mittelalterliche Geschichte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Thema des Vortrags ist: „Netzwerk statt Büro. Neue Perspektiven der landesherrlichen Kanzlei“. Sowohl die Präsentation als auch der Vortrag finden im Rahmen der 20. Journées lotharingiennes statt, organisiert von den Universitäten Luxemburg und Namur. Die Tagung ist zugleich auch die Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes TRANSSCRIPT.

Bei TRANSSCRIPT handelt es sich um ein internationales Forschungsprojekt, an dem Forscherteams der Universität Luxemburg und der Université de Lorraine maßgeblich beteiligt waren. Die Projektfinanzierung wurde von den Forschungsgemeinschaften Agence Nationale de la Recherche in Frankreich und Fonds National de Recherche in Luxemburg getragen.

TRANSSCRIPT widmet sich den Schreibpraktiken des ausgehenden Mittelalters, nicht nur im geopolitischen Kontext der Territorien im früheren lotharingischen Raum (an der Grenze zwischen dem französischen Königreich und dem Heiligen Römischen Reich), sondern auch im soziokulturellen Kontext der in der Verwaltung stattfindenden Schriftentwicklung. Darüber hinaus wird der Fokus auch auf den allmählich stattfindenden Übergang vom Lateinischen zu den Volkssprachen gelegt. Das Herzogtum Lothringen und die Grafschaft Luxemburg stehen im Mittelpunkt des Forschungsinteresses.

Die Online-Edition der Akten lothringischer und luxemburgischer Fürsten (Mitte 13. – Mitte 14. Jhdt.) wird erstmalig am 25. Oktober im Nationalarchiv präsentiert. Ein Teil der Akten, die online zur Verfügung gestellt werden, entstammen den Beständen des Nationalarchivs. Das Nationalarchiv nimmt diesen Abend deshalb zum Anlass, um das Kopialbuch Liber feudorum in einer digitalisierten Form in seiner Archivdatenbank öffentlich einsehbar zu machen. Es handelt sich bei dem 1309 begonnenen Kopialbuch um das Lehensbuch der Grafschaft Luxemburg vom 12. bis zum 14. Jahrhundert. Dieses Buch enthält neben einer Auflistung der 108 Vasallen der Grafen von Luxemburg auch ein „Urbar“, d.h. ein Verzeichnis der in der Grafschaft getätigten Einnahmen, welches ab 1306 über einen Zeitraum von ungefähr 20 Jahren abgefasst wurde.

Weitere Informationen zu den 20. Journées lotharingiennes, die vom 24. bis zum 26. Oktober an der Universität Luxemburg (Campus Belval) stattfinden werden, können hier abgerufen werden.

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