Die Buchreihe Terres rouges – Histoire de la sidérurgie luxembourgeoise ist um einen 6. Band reicher geworden. Herausgeber ist das Luxemburger Nationalarchiv, dem das Forschungsprojekt Terres rouges mit seinen vielfältigen Facetten, wie dem Sammeln alter Industriebestände und ihrer Auswertung zu Forschungszwecken, obliegt. Historiker Paul Feltes ist der Autor der neuesten Studie „Le Luxembourg, l’Europe et les cartels internationaux de l’acier (1929-1939). Entre concurrence coupe-gorge et marché régulé.“
Nach langwierigen Recherchen in den Akten des außerordentlich reichen Arbed-Bestandes fokussierte er seine inzwischen erfolgreich an der Pariser Sorbonne verteidigte Doktorarbeit auf die Verkaufsorganisationen und -strategien der im Großherzogtum ansässigen Hütten, insbesondere aber auf ihre Verflechtung in den internationalen Kartellen, mit Hilfe derer die Stahlbarone hofften, die durch den Ersten Weltkrieg verursachten chaotischen Zustände auf dem europäischen und dem Weltmarkt in den Griff zu bekommen.
Der erste Teilband behandelt die Internationale Rohstahlgemeinschaft (IRG) der 1920er Jahre, ihr Entstehen, ihre Strukturen, … ihr klägliches Scheitern nach dem Krach an der Wall Street und der darauffolgenden großen Depression. Teil 2 beschäftigt sich dagegen mit der Internationalen Rohstahlexportgemeinschaft (IREG) der 1930er Jahre und ihrer Verkaufskontore. Welche überragende Bedeutung diesen Versuchen der Marktregulierung beizumessen ist, wird besonders angesichts der Tatsache klar, dass unsere heimischen Schmelzen ihre nahezu gesamte Produktion an ausländische Kunden verkauften.
Beide Teilbände sind dem kürzlich verstorbenen Professor Gilbert Trausch gewidmet, und werden durch ein Vorwort von Professor Éric Bussière der Universität Paris IV-Sorbonne eingeleitet. Sie sind in allen gutsortierten Buchhandlungen bzw. im Nationalarchiv zum Preis von 45 € erhältlich. Sie können auch über unsere Internetseite bestellt werden.