Anhand der 700 Dokumenten, darunter 450 Urkunden, können die Leser/-innen die Geschichte von Marienthal (wieder)entdecken.
Das in den 1230er Jahren gegründete Dominikanerpriorat wurde schnell von den mächtigen Familien der Grafen von Vianden und später der von Luxemburg besetzt. Die Priorin Yolanda von Vianden ist in Luxemburg eine bekannte Persönlichkeit. Bis zum Ende des „Ancien Régime“ nahm Marienthal vor allem die Töchter des Adels aus der Umgebung auf: von Daun, von Elter, von der Feltz usw.
Die Archive, die sich vom 13. bis zum 18. Jahrhundert erstrecken, ermöglichen es, die Beziehungen dieser Ordensfrauen zu Außenstehenden, Adligen, Geistlichen oder Abhängigen zu verstehen, aber auch, sich der internen Organisation dieser dominikanischen Gemeinschaft sowie der Verwaltung ihres Vermögens anzunähern.
Nach der Auflösung des Klosters im Jahr 1783 durch Kaiser Joseph II. wurden dessen Güter der Religionskasse anvertraut. Die gut erhaltenen Archive der beiden Verwalter liefern den Forschenden wertvolle zusätzliche Informationen.
Während die Dokumente aus dem Mittelalter, durch das im Jahr 1885 und 1891 in den Publikationen der historischen Sektion erschienene Kartular von Nicolas van Werveke zugänglich gemacht wurden, bietet der neue thematische Archivplan eine bessere Übersicht und die neue Erschließung ermöglicht es Forschenden nun, zahlreiche bisher unveröffentlichte Dokumente aus der Neuzeit zu entdecken, darunter Pläne und Zeichnungen des Klosters.